Falco meets Mercury
Circus Krone München am 28. April 2015
Falco meets Mercury. Die Musik von zwei der größten Musiker unserer Zeit, welche beide viel zu früh gehen mussten. Ca. 750 Gäste kamen am 28. April 2015 in den Circus Krone München. Die meisten waren sicher wegen der Musik von Queen oder weil sie das Musical „We will rock you“ liebten, gekommen. Der Darsteller des Freddy Mercury war für dieses Musical 2007 von Brian May gecastet worden und spielte viele Jahre die Hauptrolle auf deutschen Bühnen. Sehr viele kannten aber auch Axel Herrig aus dem Musical „Falco meets Amadeus“, welches von Elmar Ottenthal inszeniert wurde genau wie "Falco meets Mercury". Schon damals kam das Gefühl auf, Axel Herrig ist die Reinkarnation des 1998 tödlich verunglückten Hans Hölzel alias Falco.
Der Abend begann mit einer wohlbekannten Stimme vom Band: Wolfgang Ambros sprach die Begrüßung und die obligatorischen Worte zu Handy-, Fotos- und Filmverbot. Danach hörte man die Stimmen von „Freddy“, welcher bereits 1991 verstarb, und Goddess, gespielt von AIno Laos. Sie fragten sich, wer denn da gerade an die Türe der Zwischenstation des Todes klopfte.
Was nun begann war wohl eine der schwungvollsten Shows die je auf einer Bühne gespielt wurden.
Drei Stimmen, welche in ihrer Reinheit und Stärke unübertroffen waren, füllten den Krone-Bau.
Aino Laos, welche als Goddess den beiden verblichenen Stars das Loslassen vom alten Leben beibringen wollte, in Form eines Duells ihrer Stimmen und Songs, stellt diesen „Schiedsrichter“ als Domina dar.
Die Mephisto Dancers, 4 männliche und 4 weibliche Tänzer, waren tänzerisch, artistisch und im Ausdruck eine Augenweide und füllten diese Show um eine weitere Attraktion. Die Bühne, ähnlich aufgebaut wie beim letzten Queen Konzert mit Freddy Mercury, zwei Etagen wie ein Baugerüst, im unteren Bereich die Plätze für die 5 Musiker der Band „Bohemian“, Musiker, deren Qualität den anderen Akteuren in nichts nachstand. Die Gitarrensolis von Freddy Hau und Frank Stimpfig werden die Zuschauer ganz sicherlich so schnell nicht vergessen.
In den zwei Stunden dieser Show waren so einige unvergessliche Momente. Davon rangierte ein Duett zwischen „Falco“ und „Freddy“ ganz oben. Gänsehautfaktor 100% und ohne Tränen blieb während dieses Songs ganz sicher niemand: „Who want´s to live forever“! Zwei grandiose Stimmen, gefühlt wie eine. Auch das Zusammenschmelzen von „We will rock you“ und „Rock me Amadeus“ – erst da merkte man, wie ähnlich sich diese beiden Lieder waren. „Jeanny“, eines der größten Erfolge von Falco unterlag bereits nach Erscheinen 1986 einem Radioembargo. In „Falco meets Amadeus“ wurde es sehr verharmlost wiedergegeben und auch am heutigen Abend war das Lied kaum wiederzuerkennen und stark verkürzt. Noch immer traut sich niemand an den Song und die damit verbundene Problematik heran.
Am Schluss, als die beiden Rockgrößen, geleitet von Godess als Engel, in das Licht gingen, die Zwischenstation verließen, kam Wehmut auf. Ein Gefühl, als würden „Falco“ und „Freddy“ diese Erde ein zweites Mal verlassen. Doch diese kurze Traurigkeit hielt nicht lange an, denn schon toste der Schlussapplaus durch die Ränge und die Darsteller, Tänzer und Musiker kamen noch zwei Mal auf die Bühne und rockten diese, gingen unter die Leute, sangen und tanzten mit ihrem Publikum. Noch schnell ein paar Selfies mit „Falco“! Was für ein Abend ! So viele glückliche Gesichter sah man lange nicht mehr bei einer Show.
Sieht man davon ab, dass diese Show als Musical beworben wird, dies aber weder von den Machern gewollt noch passend ist und der Tontechniker wohl meinte, er hätte AC/DC in der Olympiahalle auf der Bühne, wodurch der alte Circus Krone Bau ein paarmal laut krächzte und ächzte, er aber zum Ausgleich Aino Laos kurzfristig gar keinen Ton gab, haben die Gäste des heutigen Abend sicherlich eine der besten Shows mit weltklasse Akteuren erlebt. Leider gab es keinerlei Erinnerungsstücke zum mit nach Hause nehmen, kein Programm, kein Merchandise.
So bleibt die Hoffnung, dass diese Show wieder einmal nach München kommt und vielleicht dann eine CD und DVD im Gepäck hat.
Darsteller:
Axel Herrig – Falco
Sascha Lien – Freddy Mercury
Aino Laos – Rock Goddess
Mephisto Dancers:
Deimos Virgillito
Kris Graig Jobson
Lukas Bönninghausen
Alec Agalarov
Faye Heather Anderson
Segen Woldemariam
Kordula Kohlschmitt
Nikole Arndt
Bohemian Band:
Freddy Hau – Gitarre
Sebastian Ostrowski – Gitarre
Peter Hahner – Keyboard
Frank Stimpfig – Gitarre
Roland Depner - Schlagzeug
Hier geht es zur Fotogalerie des Abends
© Bericht und Foto: Erika Urban
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