Konstantin Wecker  -  Trio

Stadthalle Erding am 23. September 2018

Konstantin Wecker – ein Magier der Worte und der Noten. Kaum jemand kann Gefühle und Erlebnisse so in Worte packen wir der Münchner Liedermacher, einer der wenigen Liedermacher, der mit seinen Liedern noch Geschichten erzählt. Er ist Poet und Komponist in einem. Am 23. September 2018 zeigte er in der fast ausverkauften Stadthalle in Erding, dass er mit jedem Jahr wächst und seine Lieder mit ihm. Der „Willy“, inzwischen 31 Jahre alt, wird der heutigen Zeit immer wieder angepasst, auch aus dem Grund, weil er nach wie vor aktuell ist. Mit diesem Lied beginnt Konstantin Wecker den Abend, alleine am Klavier. Erst danach gesellten sich sein Wegbegleiter und Pianist Jo Barnikel und Fany Kammerlander (Cello und Gesang) zu ihm auf die Bühne. Konstantin Wecker ist nach wie vor streitbar, praktiziert persönlich und mit seinen Liedern den Widerstand zum zivilen Ungehorsam. Doch auch die Zärtlichkeit kommt nie zu kurz. Denn Wut und Zärtlichkeit gehören zusammen. Konstantin Wecker erzählt aus seiner Kindheit, seiner Liebe zu einem wundervollen Vater und liebevollen Mutter. Ob Konstantin Wecker wütend ist oder gefühlvoll, mit seinen Gefühlen füllt er den Raum und nimmt seine Gäste mit durch sein ganzes schrecklich schönes Leben.
Er hat so viel erlebt und gesehen, so viel zu erzählen.

Gibt es Nachwuchs, der zu mindestens annähernd an Konstantin Wecker heranreichen kann? Kaum. In seinem Label „Sturm und Klang“ bekommen hoffnungsvolle Liedermacher die Chance, sich zu präsentieren. Regelmäßig holt sich Konstantin Wecker eine(n) seiner Musiker auf die Bühne. Heute, in Erding, hätte es Roger Stein sein sollen, mit seinem neuen Album „Alles vor dem Aber“ – Schon das Titellied zeigt, auch er hat viel zu erzählen. Leider hat das nicht geklappt, mit Erding. So ging Tamara Banez auf die Bühne, Sängerin und Pianistin. Auch diese junge Künstlerin hat soeben ein Album produziert, ihr erstes. „Wir bleiben hier“ hieß das Lied, welches sie präsentierte. Am Ende des Konzertes sah man sie noch einmal: „Sage Nein“ zusammen mit Konstantin Wecker.

Es war wieder, für alle Beteiligten, ein großartiger Abend. Standing Ovation bis zum letzten Wort des Gedichtes „Jeder Augenblick ist ewig“ – an diesem Abend waren es viele Augenblicke die bleiben, an die man zurückdenkt, über die man nachdenkt und über die man auch mal schmunzeln kann. 

Setliste vom 23. September 2018

Willy 2018

Den Parolen keine Chance

Novalis

Text zum Thema Kinder aus „Das ganze schrecklich schöne Leben“

An meine Kinder

Liebesdank

Liebeslied

Textblock tlw. mit Musikuntermalung (Eine ganze Menge Leben, das Stöhnen meines Mitmenschen am Klo nebenan), Ach so schwankend, Gelebtes Leben)

Der Leiermann (Schubert)

Vom Weinstock und den Reben

Liebesflug

Weil ich dich liebe

Gefrorenes Licht (für Hans-Peter Dürr)

Pause

Wir bleiben hier (Tamara Banez)

Wut und Zärtlichkeit

Was ich an dir mag

Was immer mir der Wind erzählt

Auf der Suche nach dem Wunderbaren

Endlich wieder unten

Liedlein (Der Herr Richter)

Wehdam

Text Vaters Sterben aus „Der Klang der ungespielten Töne“

Niemals Applaus (Für meinen Vater)

Text zur Angstgesellschaft aus dem neuen Buch „Auf der Suche nach dem Wunderbaren“

Die Weiße Rose

Zugabe

Sage Nein (mit Tamara Banez)

Text Warum ich kein Patriot bin

Ich habe einen Traum

Was keiner wagt

Questa nuova realta

Gracias a la Vida

Caruso

Tropferl im Meer

Jeder Augenblick ist ewig (Gedicht)

(Vielen Dank an Alexander Kinsky für die Bereitstellung der Setliste)

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© Foto und Bericht: Der Musikjournalist / Erika Urban