Tango Tango!

Tango Tango!
Eine Schöpfungsgeschichte mit Musik

Tango Tango Hofspielhaus Banner

Premiere am 01. März 2023 im Hofspielhaus München

Tango – Der Tanz, der wohl am meisten Gefühle und Kraft ausdrückt. Doch wie verträgt sich Tango mit klassischer Musik? Wenn die argentinischen Texte in spanischer Sprache auf Bach bis Piazzolla treffen? Das Hofspielhaus in München, unter der Regie der Hofspielhaus-Gründerin Christiane Brammer und Annette Lubosch, haben diese Frage, die sich sicherlich bis jetzt noch niemand gestellt hat, mit vielen kleinen und großen Feinheiten gelöst.

Am heutigen Premierentag war der Zuschauerraum bis auf den letzten Platz belegt. Zuerst betreten die beiden Musiker die kleine Bühne, vor der dieses Mal das große Piano steht an das sich Norbert Groh setzt, nachdem er sein Akkordeon zur Seite gelegt hat. An der Violine schmeichelt mit ihrem Spiel Esther Schöpf. Auf der Bühne ein Sarg, hochkant gestellt, welcher als Regal dient und auch als Schrein für christliche Utensilien. Nach einiger Zeit schwebt eine wunderschöne Frau im roten Kleid herein. Katarina Morfa, Mezzosopranistin und heute die Sängerin der klassischen Tangomelodien. Sie verzaubert von der ersten Sekunde mit ihrer Stimme und ihren Bewegungen das Publikum. Untermalt wird diese, oft sehr gefühlvolle und darstellende Performanz, durch eine Videoprojektion, auf der Michael A. Grimm erst alleine, im Tanz, und dann mit Katarina Morfa zu sehen ist. Die Bühne fliest ein in das Video, das Video in die Bühne. Perfekt gemacht, oft vergisst das Publikum, dass es nur eine Aufzeichnung ist und nicht ein physischer Teil des Musiktheaters. Als Bühnenbild dient eine Projektion des Bildes „Der kleine Hirsch“ von Frida Kahlos, welches animiert wird und so den Eindruck hinterlässt, es lebt.

Doch Tango Tango! ist auch magisch. Einige Zuschauer sehen reine Erotik in dieser Aufführung, andere pure sexuelle Gier zwischen dem Tango-Tänzer, dargestellt von Michael A. Grimm, und der Sängerin dieses Abends, Katarina Morfa, welche in einem Bordell arbeitet. Ist es erotische Liebe? Oder einfach nur die Gier, welche solch ein Tanz gerne auch mal auslöst? Ist der Abend eher ein Konzert mit einer Geschichte, so nebenher? Oder eine Geschichte in der sich wunderbar Lieder einfügen?

Eine mehr als gelungene Premiere, nach der das Publikum noch lange nicht nach Hause geht. Es unterhält sich, oft, mit Menschen, die sie vorher nicht kannten. So ein Abend verbindet und wird natürlich auch gefeiert.

Katarina Morfa (Mezzosopran) – Die Tangotänzerin in Rot
Esther Schöpf – Violine
Norbert Groh – Piano/Akkordeon

Michael A. Grimm – als Gast (Videoprojektion)
Christiane Brammer und Annette Lubosch (Regie)
Frédéric Schuld – Bilder
Daniel Holzberg – Videos
Peter Schultze - Bühnenbild und Bildanimation
Stefanie Lämmlein – Kostüme
Michaela Brandl de Lugo – Choreographie Tango
Veronika Eckbauer – Licht und Tondesign
Chorgemeinschaft Pöcking – als Gast (Videoprojektion)

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Termine im März und April: 03.03.-05.03.-10.03.-19.03.-26.03.-28.04.-30.04.

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© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.