Konstantin Wecker MUH-Zelt Tollwood

Konstantin Wecker
Ein Abend im MUH ( Tollwood München )
mit seinen Büchern und Liedern.

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 08. Juli 2013

 

Konstantin Wecker mit einem seiner Programme zu sehen ist immer eine Garantie für einen besonderen Abend. Auch dieses Mal hieß es deshalb: Ausverkauft. Karten gab es für diesen Abend auf dem Jubiläums-Tollwood schon lange nicht mehr.
Zu seinem Flügel benötigte Konstantin Wecker auch noch einen Tisch und einen Stuhl. Denn heute las er aus seinen Büchern, insbesondere aus seinem 2009 erschienen Werk
„Die Kunst des Scheiterns“.

Um 19:00 begann Konstantin Wecker sein Programm am Flügel.
„Ich singe, weil ich ein Lied hab“. Im regelmäßigen Wechsel las der bayerische Liedermacher nun aus seinen Büchern und brachte vor allem ältere, unbekanntere Lieder. Besonders bei der Geschichte „Meine Frau wollte heute ausgehen“ zeigte sich wieder, was für ein hervorragender Schauspieler der 66j. außerdem ist.

Gegen 20:30 gab es allerdings eine Zwangspause. Das Konzert von ZAZ klang so laut aus der Musik-Arena herüber, dass dies die Darbietungen von Konstantin Wecker empfindlich störte.
Der Wind stand an diesem Abend einfach ungünstig und das MUH-Zelt wirkte, bei geschlossenen Türen, wie ein Schallkörper. Während der Pause standen die Türen offen und man hörte fast nichts.

So setzte Konstantin Wecker sein Programm fort und ignorierte so gut wie es ging die Musik aus dem Nachbarzelt. Er las aus seinen Zeiten im Gefängnis und sang die dazugehörigen Lieder wie „Der Herr Richter“. Und er erzählte von seinen vielen Kämpfen und Versuchen etwas zu Ändern. „Es geht ums Tun und nicht ums Siegen“ - man darf nicht erwarten, dass sich wirklich etwas ändert – aber jeder sollte es versucht haben.

Auch erzählte er liebevoll von seinen Eltern, besonders die sehr innige und durch Musik geprägte Beziehung zu seinem Vater. Er las aus seinem Buch die letzten Worte seines Vaters:
Hörst du die Musik mein Sohn? Ja, ich höre sie – Konstantin Wecker schmunzelte - herüber aus dem Tollwood Zelt. Für sein Publikum ein weitere Moment lautstark zu applaudieren.

KW2013   Gegen 21:30 ging der Abend in die Zugaben.
   „ Kein Ende in Sicht“ – Schön wäre es, aber leider muss
   auf Tollwood um 22:00 Ruhe einkehren auf den vier
   Musikbühnen. Und so endete dieser Abend mit einem
   seiner schönsten Gedichte, mit dem er sich sicher in die
   Reihe der großen Dichter wie Rilke und Kästner
   einreihen kann:
   Jeder Augenblick ist ewig.

Dieser Abend wird für alle lange im Gedächtnis bleiben. Konstantin Wecker ist immer wieder ein Erlebnis und er ist wie Wein – er wird mit jedem Jahr besser und kraftvoller.

Und er lässt es sich nicht nehmen nach dem Konzert noch lange mit seinem Publikum zu reden und Autogramme zu geben.

 

 

Erika Urban © Fotos und Bericht