Stereolove - Ampere München

Stereolove
rocken das Ampere in München
25. November 2012

 

Gibt es eine Steigerung von Stereo? Love der Fans war es auf alle Fälle.

 

  Zu Beginn des Abends hieß es aber erst einmal Bühne frei
  für ♦ FR♦E♦I♦.

  Eine frische, unverbrauchte fünfköpfige Band, deutsche Lyrik,  
  teils hoffnungsvoll, teils große Gefühle.
Als Support dieses
  Abends war es eher ein undankbarer Job, da der Musikstil 
  doch sehr von Hauptakt abwich und das Publikum eher weniger
  mit deutscher Gefühlsmusik anfangen konnte.
Auch merkte
  man der Band sehr die Nervosität an, welche sich in
  unkontrollierten Zwischenrufen des Sängers ins Publikum
  äußerte und teilweise blieb er auch auf der Suche nach dem
  richtigen Ton erfolglos. Auch den Rhythmus per Knopfdruck
  am Keyboard einzuspielen ist auf einem Live-Konzert nicht
  wünschenswert, geht doch zu sehr in Richtung Straßenmusik,
  auch wenn dies leider auch immer mehr bekanntere Bands
               Daniel Wagner                         machen, sogar teilweise vom Band.
Im Februar 2013 erscheint
das erste Album von F.R.E.I – das könnte vielleicht eine Überraschung werden, da es im Studio sicher einfacher war diese Lieder einzuspielen und vielleicht Daniel Wagner Gesang,
Olli Singer
Gitarre, Benny Richter Keyboards, Dominic Paraskevopoulos Bass und S.C.Kuschnerus Drums allen zeigen, was eigentlich in ihnen steckt.

 

  Nach kurzer Umbauphase war es dann endlich soweit:
  Stereolove kam unter großem Applaus der ca. 450  
  eingefleischten Fans auf die Bühne.
Die ehemaligen
  Bandmitglieder von Reamonn, Uwe Bossert Gitarre,
  Mike Gommeringer (Gomez) Drums,
  Sebastian Padotzke Keyboard, Saxophon, Akkordeon,
  Philipp Rauenbusch Bass sowie der neu
  hinzugekommene Frontsänger Thomas Hanreich
                  
 Thomm Hanreich                     heizten den Zuschauern von der ersten Sekunde an ein.
Bis zu diesem Punkt waren sich sicherlich alle einig. Wahnsinns Ausnahmemusiker, ein Sänger, dem so schnell sicher niemand das Wasser reichen kann.


Ab jetzt müsste man zwei Rezensionen schreiben. Die, der Fans, die sicher einen ihrer besten Abende ihres Lebens erlebten und die, des Zuhörers, Musikliebhabers, Genießers der guten
Töne.
Denn Letzterer blieb auf langen Strecken des Konzertes einfach nur fassungslos. Da standen vier Musiker auf der Bühne, die alles gaben, an ihren Instrumenten so unglaublich gut waren und ein Frontsänger, der leider nur bei wenigen Liedern zeigen konnte, dass er einer der ganz großen Sänger unserer Zeit ist, die Töne noch in Lagen trifft, an die sich viele gar nicht mehr hinwagen. Ein Sänger, der so viel Gefühl in tolle Kompositionen legen kann wie es sich viele wünschen würden.
Aber die meiste Zeit ging die Reise eher in Richtung Wirtshaus – Gepolter, diversen Spitzen in Richtung der Vergangenheit durch unkontrolliertes Einwerfen des Wortes Fuck sowie der Huldigung des doch so allseits beliebten Alkohols, den diese Band doch eigentlich zum Schönsaufen gar nicht nötig hat. Zum Schluss des Abends zog die Band fröhlich ein Sauflied singend von der Bühne zur Bar – für die Fans sicher ein tolles Gefühl ! Anfass-Idole, was will man mehr.
Die kleine Gruppe der Musikliebhaber kämpfte sich nun durch die total überfüllten Räume des
Ampere – enttäuscht, manche, die keinen Gehörschutz hatten, sicher auch taub von dem viel zu laut eingestellten Instrumenten.

Stereolove wird sich wohl erst noch finden müssen, auf ihren eigenen Weg, ohne Zurückzublicken. Und sich entscheiden müssen, in welche Richtung der Weg führen soll:
Zu der Band, die sie ganz sicher sein könnte, eine Spitzenband auf großer Bühne und vor Menschen, die ihnen zuhören, dahin schmelzen, dieses unfassbare Können eines jeden Einzelnen würdigend, die Besonderheit der Lieder spürend - oder die Band, die für einige viele Fans auf Tischen steht und Wirtshausromantik bevorzugt.

 
© Bericht und Fotos: Erika Urban